Dr. Ludger Stratmann schlüpfte nochmal in seine Paraderolle „Jupp“. Die Weihnachtsmatinee für den Solidarfonds NRW im Saalbau spielt 14 500 Euro ein.
Gut lachen mit dem Solidarfonds: Rund 800 Besucher erlebten am Sonntag (18. 12.) einen Adventsvormittag, wie er unterhaltsamer und entspannter kaum sein kann. Nach den großen Erfolgen in den Vorjahren veranstaltete die Solidarfonds-Stiftung NRW eine weitere Weihnachtsmatinee im ausverkauften Saalbau. Es war ein Gastspiel der besonderen Art: Für den guten Zweck stand Dr. Ludger Stratmann möglicherweise ein letztes Mal auf der Wittener Bühne.
Der 68-Jährige – der gemeinnützigen Stiftung als Vorsitzender des Kuratoriums seit über zwölf Jahren eng verbunden – hat zwar seinen Abschied vom Tourneebetrieb angekündigt. Sein aktuelles Programm „Pathologisch“ bezeichnet er als „das definitiv letzte“. Für den Solidarfonds jedoch machte sich der Doktor noch einmal auf den Weg in unsere Stadt: sehr zur Freude der Zuschauer, die Dr. Stratmann trotz der für Künstler ungewohnt frühen Stunde in Hochform erlebten.
Schauplatz ist die Pathologie: „beim einzigen Arzt, wo du ohne Wartezeitendrankommst.“Einmal mehr glänzt der Comedy-Doc als Alter Ego Jupp, der Genitiv und Dativ zwar kennt, aber ausschließlich nach dem Zufallsprinzip einsetzt. Dabei ist Jupp längst von uns gegangen, umgenietet von einem Zwölf-Tonnen-Stauder-Bierwagen.
Doch Totgesagte leben länger. Vor allem einer wie Jupp, der uns auch aus dem Jenseits unnachahmlich erklärt, wie die Ruhris lieben, leiden, lästern und labern („Wir sprechen falsch – aber dat musse richtich können!“), die Rätsel der Pharmazie löst („Woher weiß die Tablette, dat sie am linken Knie soll?“), über den eiblichen Mitteilungsdrang grübelt („Frauen gehen zwei Stunden einkaufen – können aber drei Stunden davon erzählen!“), Fernsehköche genüsslich filetiert („Ein Facharbeiter bekommt die Goldene Kamera – dafür musstest du früher bei James Bond mitspielen!“) und weiß, warum man(n) im Alter nicht allzu oft die Seele aumeln lassen sollte: Die immerhin „is dat Einzige, wat bei uns noch nich baumelt!“ Am Ende ist gewiss: DerJupp kann sterben – aber seine Geschichten bleiben.
Bleiben wird auch die Weihnachtsmatinee, die den Nerv des Publikums getroffen und sich als Erfolgsformat etabliert hat. Spaß haben und Gutes tun: Im Saalbau geht diese Gleichung auf. 14 500 Euro, verkündete Vorstandsvorsitzender Dr.MichaelKohlmann,fließen als Erlös an die SolidarfondsStiftung NRW.